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Industrial Vision: Sehen ist Glauben

Sehen ist Glauben. Dies gilt auch für die Technik. In allen möglichen Formen versucht die verarbeitende Industrie, ihre Prozesse in den Griff zu bekommen. Dies geschieht durch spezifische Messungen vor (Vor-Inspektion) und nach dem Produktionsprozess (Nach-Inspektion). Es ist auch möglich, dass der Produktionsprozess selbst bestimmte Daten von einem Produkt benötigt. Denken Sie an die Koordinaten des Produkts, damit ein Roboter es aufnehmen (lokalisieren) kann.

Eine häufig verwendete Technik zur Gewinnung dieser Daten ist die ‚Machine Vision‘. Eine Machine Vision-Einrichtung besteht aus einer oder mehreren Kameras und einer oder mehreren Lampen. Die Kameras werden zur Erstellung von Bildern (Fotos) verwendet. Durch die Bearbeitung der erhaltenen Bilder können Messungen und Kontrollen durchgeführt werden. Die Stärke liegt in der Bildanalysesoftware und der verwendeten Beleuchtung. Die Software bestimmt, was mit dem Bild geschieht. So wird beispielsweise durch den Vergleich dieses Bildes mit einem Beispiel festgestellt, ob ein Produkt wie gewünscht produziert wurde. Die Beleuchtung ist wichtig, weil das zu inspizierende Objekt immer deutlich hervorstechen muss, ohne von der Umgebungsbeleuchtung beeinflusst zu werden. Denken Sie an Sonnenlicht, das das Objekt zu einem bestimmten Zeitpunkt beleuchtet.

Die Bildverarbeitungstechnik ist sehr leistungsfähig, denn anstelle einer lokalen Messung, wie z.B. eines Lasersensors oder einer physikalischen Sonde, können Sie mit einem einzigen Foto mehrere Messungen gleichzeitig durchführen. Darüber hinaus wird die Vision-Technik auch zum Lesen von Barcodes (Tracking und Tracing) eingesetzt. Ein Nachteil einer Vision-Lösung ist, dass sie viel spezifisches Wissen erfordert und die Lösung oft teurer ist als eine separate Sensorik.

Kameras

Es gibt zwei Gruppen von Kameras: Smart-Kameras (intelligente Kameras) und Industriekameras. Wie der Name schon sagt, liegt der Unterschied in der Intelligenz der Software. Die Smart Cams haben einen Prozessor und einen Speicher an Bord, auf dem sich die Bildverarbeitungssoftware befindet. Die Software wird extern (auf einem PC) programmiert und auf die Kamera heruntergeladen. Da sich die Software auf der Kamera befindet, benötigen Sie keinen externen PC mehr. Häufig verfügt eine Smart Cam über digitale Ausgänge, z.B. für ein Gut-/Fehlersignal und einen Busausgang zur Übertragung der Messergebnisse. Ein Nachteil dieses Systems ist, dass der Anschaffungspreis einer Smart Cam oft hoch ist.

Eine Industriekamera ist die Version ohne eingebaute Bildverarbeitungssoftware. Die Kamera verarbeitet die Bilder nicht selbst, sondern gibt sie weiter. Ein externer PC muss dann die Bilder verarbeiten. Da die Software auf einem PC läuft, ist sie oft unabhängig von der Marke der Kamera. Die in der Software vorhandene Vision-Bibliothek ist oft umfangreicher als die auf einer Smart Cam vorhandene. Es ist auch möglich, mehrere Kameras an den PC anzuschließen. Der Nachteil dieses Systems ist, dass ein separater PC benötigt wird. Ein Vorteil ist, dass die durchschnittliche Industriekamera billiger ist als eine Smart Cam.